Es war ein Tagdienst, wie er jeden Tag in Fulda passieren kann. Der Alltag sollte so realitätsnah wie möglich sein. Herzinfarkt, Schlaganfall, ein schwerer Verkehrsunfall, der Sturz von der Leiter im Garten oder der Großbrand mit vielen Verletzten. Die Auszubildenden zu Notfallsanitätern beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) Fulda haben genau diese Fälle trainiert. Und im Nachgang kann man sagen: Mit großem Erfolg!

„NotSim 2023“, so hieß der Übungstag, der erstmals in dieser Form und in diesem Umfang veranstaltet wurde. „Die Auszubildenden sind mit dem Rettungswagen simulierte Einsätze angefahren, haben die medizinische Versorgung vor Ort eingeleitet und haben den Patienten dann auch ins Klinikum Fulda transportiert, ihn dort fachgerecht übergeben – ein Einsatz also von A bis Z, ohne den Ausbilder, der sonst als Backup dabei ist“, erklärt Linda Ruffing, Leitende Praxisanleiterin und Notfallsanitäterin beim DRK Fulda. Sie hat den Praxistag gemeinsam mit ihren Ausbilder-Kollegen akribisch vorbereitet. „Ein Praxisanleiter hat die Azubi-Besatzung im Hintergrund begleitet, bewertet und den Einsatz nachbesprochen. So werden unsere Auszubildenden perfekt auf die Zeit nach der Prüfung, wenn sie dann in der Eigenverantwortung stehen, vorbereitet.“

Wichtiger Partner dieses Trainings war die Zentrale Notaufnahme (ZNA) am Klinikum Fulda. Die ärztliche Leiterin Sabrina Sauthoff, die gemeinsam mit Dittmar Happel die ZNA leitet, zeigte sich begeistert: „Das war sehr realitätsnah, perfekt organisiert und ein Mehrwert für die Auszubildenden vom Rettungsdienst und unserer Notaufnahme am Klinikum Fulda. Und es war ein gutes Training für den Ernstfall, denn der Betrieb in der ZNA mit echten Notfällen ist vollumfänglich weitergelaufen.“

Für Lukas Laibach, Auszubildender zum Notfallsanitäter im 3. Lehrjahr, war der Tag etwas ganz Besonderes: „Die Theorie in der schulischen Ausbildung sieht anderes aus, als die Praxis. Ich bin dankbar, dass mein Arbeitgeber DRK Fulda so ein professionelles Training angeboten hat. Das hat mir für die anstehende Prüfung richtig gut geholfen, denn wir mussten die Einsätze komplett allein, unter realen Bedingungen, durchführen.“ Sophia von Keitz steht ebenfalls kurz vor der Examensprüfung und zeigte sich am Ende dankbar für die Umsetzung der „NotSim 2023“: „Ich habe gemerkt, wo ich noch Defizite habe. Die kann ich jetzt nochmal besser und intensiver aufarbeiten. Auch die Mimen haben dazu ihren Beitrag geleistet, denn man hat sich nicht in einer Übung, sondern wie in einem Realeinsatz gefühlt.“

Insgesamt haben Linda Ruffing und ihr Team 36 Fallbeispiele unter Einsatz von neun Rettungswagen ausgearbeitet, die komplett durchgespielt wurden, ob im häuslichen Umfeld, im Büro oder auf der Straße. Die Bilanz nach über zehn Stunden: „Sehr positiv. Wir nehmen den Erfolg zum Anlass, dieses Format fest zu etablieren.“

Christoph Schwab, Vorstandsvorsitzender des DRK-Kreisverbands Fulda, machte sich ein Bild vor Ort und hob die „hohen Ausbildungsstandards“ hervor. „Dieser hervorragend organisierte Trainingstag ist ein ganz wichtiger Baustein für die hohe Qualität in unserem Rettungsdienst, die am Ende dem Patienten in der präklinischen Versorgung hilft. Jeder Handgriff muss im Ernstfall sitzen. Dafür bilden wir unser Personal unter besten Voraussetzungen aus. Danke für das großartige Engagement unserer Ausbilder.“ Peter Becker, Leiter der DRK-Akademie, ergänzte: „Wir fördern unsere Auszubildenden über das Normalmaß hinaus. Das ist auch unser Anspruch für die kommenden Generationen.“

Mehr zur Ausbildung beim DRK Fulda unter: https://karriere.drk-fulda.de/

Hier geht's zum YouTube Video des Notsim 2023: https://www.youtube.com/watch?v=zlV6elKrd_0