"Hello, teacher!" - Nun auch Deutschkurse in der DRK-Flüchtlingsunterkunft in Flieden
Es ist für Asylbewerber von großer Bedeutung, sich möglichst schnell in ihrer neuen Lebensumwelt zurechtzufinden, zu dem besonders das Erlernen der deutschen Sprache zählt. Denn Sprache ist das maßgebliche Moment der gelungenen Integration und Identifikation.
Viele Asylbewerber warten oft vergeblich auf reguläre Sprach- und Integrationskurse. Damit verstreicht viel kostbare Zeit, die mit dem Erlernen der deutschen Sprache und dem damit verbundenen Beginn des Integrationsprozesses jedes einzelnen Geflüchteten verloren geht.
Das DRK Fulda erkannte dieses Problem und handelte: Seit November gibt Dr. Ralf Oldenburg, erfahrener Lehrer für Integrations- und Berufssprachkurse sowie Dozent für Deutsch als Fremdsprache, von montags bis donnerstags zwei Deutschkurse für geflüchtete Menschen ab 16 Jahren.
Das Resultat: Die Maßnahme wurde sofort begeistert angenommen! "Hello, teacher", schallt es Oldenburg schon vor der Tür zur Unterkunft entgegen. Oldenburg meint: "Die Resonanz ist überwältigend. Wir alle haben nicht damit gerechnet, dass auf Anhieb gleich so viele Leute das Angebot annehmen würden. Jeder kann so lange und so oft, wie er möchte, am Unterricht teilnehmen. Es sind überwiegend Männer, die kommen. Der Einstieg ist jederzeit möglich; die alltagsnahen Themen sind variabel. Das Angebot ist nicht verpflichtend und orientiert sich daher primär am Interesse des Einzelnen."
Durch die regelmäßige Teilnahme an den Deutschkursen erleben die Geflüchteten nicht nur eine sinnvolle Strukturierung in ihrem Tagesablauf, sondern auch viel Spaß und Unterhaltung -im wahrsten Sinne des Wortes- in der Einrichtung, was nicht zuletzt auch Frust und Aggressionen vorbeugt oder zumindest vermindert.
"Trotz zahlreicher Hindernisgründe, etwa seelische Belastungen, Arzt- und Jobcenterterminen, Kinderbetreuung und einrichtungsinterne Verpflichtungen, kommen die meisten regelmäßig und sind hoch motiviert", berichtet Oldenburg und fügt abschließend hinzu: "Wir vom DRK leben Integration und bleiben dran."