DRK Fulda übergibt zwei weitere Rettungswagen für Nigeria: Hilfe, die ankommt
Nachdem bereits im Juli 2017 ein Rettungswagen des DRK Fulda dem Verein Pro Nsukka e. V. übergeben wurde, folgten nun Anfang Januar zwei weitere Rettungsmittel, die in Kürze in Nigeria zum Einsatz kommen.
„Mit derzeit vier Fahrzeugen vor Ort ist der Grundstock für den Aufbau eines medizinischen Rettungswesens in der Diözese Nsukka in Nigeria geschaffen“, so Franz Mader, stellv. Vorsitzender des Vereins Pro Nsukka e.V. „Ziel ist es, acht Fahrzeuge in Nsukka zum Einsatz zu bringen, um ein gut funktionierendes Rettungswesen in Gang zu bringen“, so Mader weiter. Er dankte dem DRK Fulda in seiner Eröffnungsrede für die Spende der beiden Fahrzeuge. DRK-Schatzmeister Christoph Jordan fügte an, dass mit diesen beiden weiteren Fahrzeugen langsam ein Netzwerk entstehe und froh darüber ist, dass das DRK Fulda diese Unterstützung leisten kann.
Ein Lächeln zauberte Kreisbereitschaftsleiter Christian Erwin allen Anwesenden ins Gesicht mit den Worten: „Schön, dass wir uns so schnell wiedersehen.“ Er dankte dem DRK-Fuhrparkleiter Torsten Hillenbrand und Rettungsassistent Dominik Ruffing für die Bereitstellung der Rettungswagen. „Die Ausstattung erfolgte analog dem ersten Fahrzeug“, informierte Dominik Ruffing und sagte weiter, dass die Ärzte in Nigeria durchaus vertraut seien mit den Ausstattungsstandards in Deutschland. Patrick Agwu, Geschäftsführer von PAT Automobile in Hettenhausen versprach, die beiden Fahrzeuge sicher nach Nigeria zu überführen.
Über den Verein Pro Nsukka e.V. und das Projekt
Hintergrund des Projektes ist, dass es in Nigeria keinen medizinischen Rettungsdienst gibt. Der Bischof der Diözese Nsukka, Prof. Dr. Godfrey Onah. berichtete, während verstorbene Menschen mit Blaulicht, Vorfahrt und hohem Tempo auf den Friedhof gefahren werden, sind lebensbedrohlich erkrankte oder verunfallte Menschen auf private Hilfe angewiesen, um ins Krankenhaus zu kommen. Bischof Onah will diesen Zustand ändern und ein funktionierendes medizinisches Rettungswesen nach deutschem Vorbild aufbauen. Die Anschaffung eines ersten Ambulanzwagens, den das DRK Fulda zur Verfügung stellt, soll die notwendige Diskussion in der Bevölkerung anstoßen.
Die Diözese Nsukka hat ca. 1 Millionen Einwohner, die Stadt Nsukka selbst rund 100.000 Einwohner. Die Entfernung von Nsukka zur nächst größeren Stadt Enugu beträgt ca. 50 km und ca. 1 Stunde Fahrzeit. In der Diözese gibt es rund 300 schwere (Verkehrs-)Unfälle pro Jahr mit insgesamt über 1.000 Toten. Das heißt, die Zahl der Verletzten und Todesopfer pro Unfall ist unvergleichlich höher als in Deutschland.
Ein erstes Projekt wurde im letzten Jahr erfolgreich abgeschlossen. Ein Tiefbrunnen konnte in Betrieb gehen, der 30.000 Bewohner der drei Dörfer Umundu, Imilike und Igugu mit sauberem Trinkwasser versorgt. Mehrere Mitglieder des Vereins Pro Nsukka e.V. Fulda waren bereits vor Ort und konnten sich ein Bild von den erfolgreichen Bemühungen vor Ort machen.
Der Verein Pro Nsukka e.V. Fulda wurde im Jahr 2013 von Mitgliedern der Pfarreien St. Goar in Flieden und St. Lukas am Aschenberg in Fulda gegründet. Pfarrer Uchenna Bernard Ugwueze war zunächst als Subsidiar in Flieden, jetzt ist er als Pfarrer am Aschenberg tätig. Pfarrer Uche, wie er überall genannt wird, stammt aus dem Bistum Nsukka in Südostnigeria. Er promoviert in Fulda.
Ziel des Vereins ist Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, als Partner in der Einen Welt. Der Verein rekrutiert Spenden durch Benefizveranstaltungen, wie z. B. Chorauftritte, Solidaritätsessen, Dichterlesungen, Spendenläufe, etc.