Hochschule Fulda und DRK Fulda präsentieren neue Erkenntnisse zur langfristigen Spenderbindung
FULDA. Die Hochschule Fulda und das DRK Fulda haben ein gemeinsames Projekt zur langfristigen Spenderbindung gestartet. Wie empfinden Menschen ihren Blutspende-Termin beim DRK? Warum kommen viele nur einmal, andere spenden immer wieder? Wie kann man mehr Menschen für wiederholte Blutspenden gewinnen? Diesen Fragen widmeten sich sechs Studierende der Hochschule Fulda aus dem Studiengang „International Management“ unter der Leitung von Prof. Dr. Irina Kohler. In einem besonderen Modul befassten sich die Studierenden mit der Anwendung statistischer Methoden aus der freien Wirtschaft im Non-Profit-Bereich.
Die Studierenden bauten auf dem seit 2023 laufenden Forschungsprojekt auf, das der DRK Kreisverband Fulda begleitet. Erste Ergebnisse der statistischen Untersuchungen zeigten bereits, dass die Wertschätzung, die Blutspendende erfahren, ausschlaggebend dafür ist, ob sie wiederholt spenden. Hier setzten die Studierenden an und erarbeiteten innerhalb des kurzen Sommersemesters einen Fragebogen, der mehr als 1.400 Menschen bei Blutspendeterminen des DRK Kreisverbands Fulda sowie in verschiedenen Städten in Baden-Württemberg vorgelegt wurde. “Wir freuen uns, dass unser Forschungsprojekt so viel Resonanz erfährt”, erklärte Prof. Dr. Kohler, “Wir durften unsere Studie schon letztes Jahr bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie in Düsseldorf vorstellen, dieses Jahr werden wir in den Niederlanden bei der sechsten European Conference on Donor Health and Management einen Vortrag halten.”
Die Spendenden wurden unter anderem zu ihrer Anreise, Umfeld und Betreuung beim Spendentermin, aber auch zu Qualität und Quantität von Spendenpäckchen und Imbiss befragt. Die Analyse der Antworten zeigt, dass die Organisation des Termins und die Betreuung vor Ort entscheidende Faktoren für die Zufriedenheit der Spender und ihre Bereitschaft zu weiteren Blutspenden sind. Die Art der Anerkennung, sei es ein Imbiss oder ein Spenderpäckchen, hat dabei einen nachrangigen Einfluss im Vergleich zu diesen wahrgenommenen Rahmenbedingungen. Daraus leitete die Forschungsgruppe um Prof. Dr. Kohler Handlungsempfehlungen ab, die die Vertreter des DRK Kreisverbands Fulda e.V., unter anderem Dr. med. Andreas Opitz, ärztlicher Leiter des Blutspendediensts Baden-Württemberg / Hessen gGmbH und Christoph Schwab, Vorstandsvorsitzender des DRK Kreisverbands Fulda e.V., dankbar annahmen. “Das ist sehr wertvolle Arbeit, die Sie da geleistet haben. Sie helfen uns damit enorm, unseren Blutspendedienst auf solide Beine zu stellen”, betonte Dr. Andreas Opitz anbetrachts der belastbaren Daten.
Das Forschungsprojekt ist damit nicht abgeschlossen, die vorhandenen Daten werden in den nächsten Jahren weiter untersucht. Einen ersten Hinweis auf lokale Besonderheiten ließ sich den Auswertungen entnehmen, möglicherweise könnte Benchmarking interessant sein. “Wir können jetzt an verschiedenen Stellschrauben drehen und unsere Blutspendetermine, insbesondere für die jüngere Zielgruppe, angenehmer gestalten.“ teilte Christoph Schwab mit.
Die Studierenden präsentierten ihre Arbeit sowie Auswertung und Handlungsempfehlungen ausführlich. Anschließend standen sie während der angeregten Diskussion für Fragen bereit. Der DRK Kreisverband Fulda e.V. sowie Dr. Andreas Opitz vom Blutspendedienst Baden-Württemberg / Hessen bedankten sich mit Zertifikaten, Empfehlungsschreiben und einem kleinen Präsent im DRK-Design bei den Studierenden. Weitere Informationen zu dem Forschungsprojekt können beim DRK Kreisverband Fulda e.V. und dem DRK Blutspendedienst Baden-Württemberg / Hessen erfragt werden.